Grippeschutzimpfung ab sofort in der Praxis erhältlich

Grippeschutzimpfung im Herbst.

Mit dem Herbst beginnt jedes Jahr die Grippe-Saison, in der die Influenza-Viren verstärkt zirkulieren. Besonders ältere Menschen, chronisch Kranke, Schwangere und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind gefährdet, schwer an der Grippe zu erkranken. Als Hausärztin liegt es in meiner Verantwortung, auf die Bedeutung der Grippeimpfung hinzuweisen und über die Vorteile aufzuklären.

1. Bedeutung der Grippeimpfung:
Die Grippeimpfung ist eine der effektivsten Maßnahmen zur Verhinderung von Influenza-Erkrankungen. Sie schützt nicht nur die geimpfte Person selbst, sondern reduziert auch die Viruszirkulation in der Bevölkerung, was insbesondere vulnerable Gruppen wie ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen schützt.

2. Zielgruppen für die Grippeimpfung:
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeimpfung insbesondere für:

Menschen ab 60 Jahren
Personen mit chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Diabetes
Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel
Bewohner von Alters- und Pflegeheimen
Personen mit einem erhöhten beruflichen Risiko (z. B. medizinisches Personal)
3. Impfstoffwahl und -zusammensetzung:
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt jedes Jahr eine Empfehlung zur Zusammensetzung des Grippeimpfstoffes, basierend auf den zu erwartenden Grippeviren. In der Regel handelt es sich um einen Vierfachimpfstoff, der gegen zwei Influenza-A- und zwei Influenza-B-Stämme schützt.

4. Zeitpunkt der Impfung:
Der ideale Zeitpunkt für die Grippeimpfung liegt im Herbst, in der Regel zwischen Oktober und November. Die Immunantwort braucht etwa 10 bis 14 Tage, um einen ausreichenden Schutz zu bieten. Da die Grippewelle meist ab Dezember bis April auftritt, ist eine frühzeitige Impfung sinnvoll.

5. Wirksamkeit der Grippeimpfung:
Die Wirksamkeit der Impfung hängt von der Übereinstimmung zwischen den zirkulierenden Viren und dem Impfstoff ab. In guten Jahren kann der Schutz bei bis zu 60 % liegen. Auch wenn der Impfstoff nicht vollständig vor einer Ansteckung schützt, kann er schwere Verläufe, Komplikationen und Krankenhausaufenthalte signifikant reduzieren.

6. Nebenwirkungen und Kontraindikationen:
Die Grippeimpfung ist gut verträglich. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören lokale Reaktionen an der Einstichstelle (Rötung, Schwellung), leichtes Fieber oder Abgeschlagenheit, die meist nach wenigen Tagen abklingen. Personen mit einer bekannten Allergie gegen Bestandteile des Impfstoffs, insbesondere gegen Hühnereiweiß, sollten vor der Impfung Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

7. Besondere Bedeutung in Zeiten der COVID-19-Pandemie:
Während der COVID-19-Pandemie hat die Grippeimpfung zusätzliche Relevanz gewonnen. Die gleichzeitige Infektion mit Influenza und SARS-CoV-2 („Twindemie“) könnte zu einer erhöhten Belastung des Gesundheitssystems führen. Daher ist eine Grippeimpfung zur Entlastung der Krankenhäuser und zur Vermeidung schwerer Erkrankungen wichtiger denn je.

8. Fazit:
Die Grippeimpfung ist ein wichtiger Bestandteil des präventiven Gesundheitsschutzes, insbesondere für Risikogruppen. Sie bietet einen wirksamen Schutz gegen Influenza und hilft, schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen zu vermeiden. Ich empfehle daher allen gefährdeten Patientinnen und Patienten, sich rechtzeitig im Herbst impfen zu lassen.